Das letzte Wochenende habe ich in Rivera verbracht, einer Stadt im Norden Uruguays, die sich zusammen mit der brasilianischen Schwesterstadt Santana do Livramento teils auf uruguayischem, teils auf brasilianischem Boden befindet. Durch die ganze Stadt zieht sich eine Linie von Steinen, die die Grenze markieren und wenn man die Straße kreuzt kann man ganz einfach und ohne Ausweiskontrolle von Uruguay nach Brasilien „rübergehen“. Das heißt: Ich habe erstmals brasilianischen Boden betreten, brasilianische Luft geatmet und einen brasilianischen Caipirinha getrunken! :) Rivera und Livramento zusammen haben ca. 200.000 Einwohner und sind berühmt für ihr lebendiges Nachtleben - das liegt wohl am brasilianischen Einfluss… Auf den Straßen wimmelt es vor Menschen die unverständliches Portugiesisch vor sich hin singen. Dass auch jegliche Grenzkontrolle abgeschafft wurde, ist einzigartig in ganz Südamerika. Herzlich und liebevoll aufgenommen kam ich bei der Familie eines Freundes unter, wobei ich an dem einen Wochenende gleich die gesamte riesige Familie samt Freunden kennenlernen durfte. Cristina, die Mutter (eine unglaublich charismatische, witzige und liebe Frau) ist Ärztin, spezialisiert auf Ernährungswissenschaften und daher findet man in ihrem Kühlschrank nur LIGHT oder ZERO Produkte. So gab es zum Beispiel nur Coke ZERO, weil man das aufgrund des Mangels an Zucker und Kalorien ganz beruhigt trinken kann. Auch die Chips und Kekse haben kein Fett und sind also äußerst gesund. ;) An dieser Stelle möchte ich mich bei meinen Eltern bedanken, die mir von Kindesbeinen an beigebracht haben, mich gesund zu ernähren – nun verstehe ich auch den Sinn des Cola zur Feier des Tages. Mit Cristina waren wir am Samstag auch auf einem riesigen Fest zur Feier des Tages der privaten Gesundheit. Abendessen um 2 Uhr morgens und zwischendurch Cumbia und Salsa tanzen ohne Ende… Und ein Asado (aufgrund des Regens im Kamin im Wohnzimmer, der das ganze Haus ausgeräuchert hat - aber hey - es geht immerhin um das Asado) durfte natürlich am nächsten Abend auch nicht fehlen.
Die Fahrt nach Rivera führte sechs Stunden lang durch ganz Uruguay – und wieder bin ich ganz begeistert von der Landschaft. Weite Weinfelder, saftige Wiesen (die glücklich grasenden Kühe auch hier präsent), klare Flüsse, Eukalyptuswälder und je weiter nördlich man kommt umso hügeliger wird die Landschaft.
Meine Kamera ist nun auch krank, leidet an einem Speicherkartenfehler und ließ mich das ganze Wochenende nicht ein einziges Foto machen. Viel zu tun für mein kleines Gehirn, die ganzen Eindrücke ohne grafische Unterstützung zu speichern. Kennt sich irgendjemand mit Canon-Digitalkameras aus? Hilfe! Ohnen den japanischen Touch den mir mein Fotoapparat verleiht, fühle ich mich dann nämlich doch zu uruguayisch.