Samstag, 25. Dezember 2010

Sozusagen grundlos vergnügt...

Ich freue mich, dass am Himmel Wolken ziehen.
Und dass es regnet, hagelt, friert und schneit.
Ich freu mich auch zur grünen Jahreszeit,
wenn Heckenrosen und Holunder blühen.
Dass Amseln flöten und dass Immen summen,
dass Mücken stechen und dass Brummer brummen.
Dass rote Luftballons ins Blaue steigen.
Das Spatzen schwatzen.
Und Fische schweigen.

Ich freu mich, dass der Mond am Himmel steht,
und dass die Sonne täglich neu aufgeht.
Dass Herbst dem Sommer folgt,
und Lenz dem Winter,
gefällt mir wohl.
Da steckt ein Sinn dahinter,
wenn auch die Neunmalklugen ihn nicht sehn
- man kann nicht alles mit dem Kopf verstehen!
Ich freu mich. Das ist des Lebens Sinn.
Ich freue mich vor allem, dass ich bin.

In mir ist alles aufgeräumt und heiter:
Die Diele blitzt. Das Feuer ist geschürt.
An solchem Tag erklettert man die Leiter,
die von der Erde in den Himmel führt.
Da kann der Mensch, wie es ihm vorgeschrieben,
- weil er sich selber liebt -
den Nächsten lieben.

Ich freue mich, dass ich mich an das Schöne
und an das Wunder niemals ganz gewöhne.
Dass alles so erstaunlich bleibt, und neu!
Ich freu mich, dass ich...
Dass ich mich freu.

-Mascha Kaléko-

Brasilien II

Nach einer Woche Regenwetter wars uns dann egal... nass sind wir sowieso geworden - also auf zum Rafting!

Barra da Lagoa

Französisch-österreichische Romanze am Strand

Coco gelado

Praia Mole

Brasilien I

Uruguay-brasilianische Reunion...

Sonnenuntergang in Porto Alegre

Porto Alegre

Porto Alegre


Freitag, 24. Dezember 2010

Frohe Weihnachten... :)


Geschichten- und Momentensammler...

Ein cordobesischer homosexueller Sozialarbeiter, der ein dreimonatiges Praktikum in Porto Alegre macht und weil er zum Schluss seines Aufenthalts endlich so sympathische Leute getroffen hat (ich glaub wir zählten auch dazu) beschlossen hat, seinen Rückflug (der in weniger als 2 Wochen ohnehin wäre) NICHT vorzuverlegen, weil er endlich heim möchte.

Ein brasilianischer sprachenbegabter Student, der in Porto Alegre die Aufnahmeprüfung für sein Antopologie-Studium gemacht hat und uns in Floripa gleich sein Haus anbietet, selbst wenn er selber nicht da ist.

Ein Suchender aus Bela Horizonte, dem Herzen Brasiliens, der versucht seinen Platz auf der Welt zu finden, sein Heimweh aber nicht einmal annähernd verbergen kann.

Ein uruguayischer Auswanderer, der sein Talent für die portugiesische Sprache als Zeichen gedeutet hat in Porto Alegre zu bleiben, dem wir allerdings und offensichtlich seine Heimat wieder schmackhaft machen konnten, weil wir so von Montevideo schwärmten.

Ein Mädchen mit österreichischen Vorfahren, die nach dem Weltkrieg ausgewandert sind und die sich narrisch gefreut hat etwas über Österreich zu erfahren (ich hab sie gleich eingeladen, damit sie die Heimat ihrer Großeltern kennenlernen kann - das geht doch klar Paps?).

Einer von 4 jungen Hostel-Besitzern, der nachdem er "Unterach am Attersee" gegooglet hat, wohl in diesem Moment immer noch rechnet und kalkuliert wann er es sich wohl leisten kann mich zu besuchen (den hab ich auch eingeladen, weil er sich so gefreut hat).

Und ein ehemaliger montevideanischer Intercambio mit dem man nicht anders kann als dicke Freundschaft zu schließen (Lena und Eva - da ist es euch anscheinend ähnlich gegangen...).

Donnerstag, 23. Dezember 2010

Brasilien und der große Rucksack.

Nur mit ihm fühlt man sich wie ein großer Weltenbummler und Entdecker, nur er gibt einem das Gefühl wirklich auf Reisen zu sein und er ist wohl der einzige der einem fehlt sobald er nicht mehr da ist, weil man sich frei fühlt obwohl er eine Belastung ist: Der große blaue Rucksack. Und endlich wurde er wieder gepackt, und zwar voll mit (wie immer viel zu vielen) Sachen für BRASILIEN!



Mit meinem blauen großen Gefährten und Fairley, einer lustigen, großen, französischen und äußerst sympathischen Blondine machte ich mich also auf Richtung Norden; als Ziel zwei Destinationen: Porto Alegre und Florianópolis. Porto Alegre, knapp 1,5 Millionen Einwohner und Hauptstadt des südlichsten Bundesstaats Rio Grande do Sul ist bekannt für sein vielfältiges Kulturangebot und ausschweifendes Nachtleben. In unserem Hostel haben wir zwar nur eine Nacht verbracht, jedoch so viele Freundschaften geschlossen, dass wir am Freitag mit einem weinenden Auge Richtung Paradies (daher lachte das andere Auge - gut dass man zwei Augen hat, so muss man sich nicht immer so doof für ein Gefühl entscheiden) aufgebrochen sind: Surfer's paradise Florianópolis, von den Einheimischen schlicht Floripa genannt. Die Insel im Bundesstaat Santa Catarina ist zwar tourismustechnisch auf furchtbare Weise mit Mallorca vergleichbar, dafür aber auch landschaftlich mindestens genauso wunderschön. Die weißen Sandstrände unterbrochen von Felsabschnitten und bewaldeten Hügeln im Hintergrund und das tiefblaue Meer (in dem ich doch tatsächlich zufällig Delfine gesichtet habe) könnten einen glatt glauben lassen man wäre in Brasilien. :) Für all jene, die diesen Scherz jetzt nicht kapiert haben: Wir sind natürlich tatsächlich in Brasilien. Das merkt man zum einen an unserem portugiesisch-Sprachdefizit (trotz mittlerweile ausgezeichnetem Spanisch) und zum anderen an der grenzenlosen Herzlichkeit und Lebensfreude der Einheimischen. Daher zwei to-dos:

1. Portugiesisch lernen.
2. Auch daheim in Österreich ein bisschen öfter dem Leben zulächeln und, noch viel wichtiger, den Menschen denen man begegnet. Weil, und das versprech ich euch, es kommt doppelt und dreifach zurück. :)

Wünsch euch allen frohe Weihnachten! Ich denk an euch.

Samstag, 4. Dezember 2010

Iguazú III








Iguazú II


La Garganta del Diablo - 80m!




Mittwoch, 1. Dezember 2010

Iguazú I

Nachdem schon (fast) alle Pruefungen dieses Semesters reibungslos und erfolgreich absolviert sind, haben meine Freundin Denise (eine außerordentlich liebe Persönlichkeit, obwohl sie zum Sackerl Tüte sagt) und ich beschlossen uns mit einer Reise zu den Cataratas de Iguazú zu belohnen. Die Wasserfaelle liegen im Dreilaendereck Brasilien - Argentinien - Paraguay und koennen sowohl von der brasilianischen Seite als auch von der argentinischen aus besucht werden. Wir schlugen unser Quartier in Puerto Iguazú (ARG) auf und besuchten beide Seiten. Grundsaetzlich ist anzumerken, dass wir wie arme Touristen-Fische ausgenommen und abgezockt wurden wo es nur ging - die beeindruckenden Wasserfaelle herabrauschen zu sehen, umgeben von Regenboegen, unzaehligen Vogel- und Schmetterlingsarten, Ameisenbaeren und Reptilien wars dann aber doch wert. Wir haben uns eine ueberteuerte Tour zur brasilianischen Seite andrehen lassen, und dadurch auch noch Foz do Iguaçu (BRA) und Ciudad del Este (PY) gestreift. In letzterem habe ich mich zum ersten Mal seit ich hier bin gefuehlt wie damals in Perú . Suedamerika pur... Da wir selbst vor Ort einige Zeit gebraucht haben bis wir uns endlich geografisch orientiert haben, moechte ich euch hier die Sache ein wenig erleichtern: Brasilien und Argentinien wird in dieser Region durch den Río Iguazú getrennt, aus selbigen sprudeln auch die Wasserfaelle. Wo der Iguazú auf den Río Paraná trifft, bildet dieser wiederum die Grenze zu Paraguay. Wenn man also an einem der Ufer an dieser Flusskreuzung steht, kann man in drei Laender Suedamerikas (und viel Regenwald) schauen. Stichwort Regenwald: Dass wir uns hier mitten im Dschungel befinden beweisen nicht nur die 1000 Stiche von nervtoetenden Mosquitos die sich waehrend einer Nacht ansammeln, sondern auch das unglaublich schwuele und feuchte Klima hier, vor allem aber die unzaehligen exotischen und bunten Pflanzen- und Tierarten. Eine geniale Reise! Liebe Grüße aus dem Dschungel - vermisse euch alle...

Sonntag, 7. November 2010

Gipfelsturm




Durch Wind und Schneesturm, trockene Hitzeperioden, über gefährliche Schneebretter, ständig Ausschau haltend nach Gletscherspalten, Seilschaft, trotzdem immer zur Sicherheit am Stahlseil, abstürzenden Felsbrocken ausweichend, mit Pickel und Steigeisen, 9er Kletterroute unvermeidlich, schmerzende Blasen an den Zehen, Sonnenstich und Frostbeulen, Sauerstoffmangel und doch endlich verschwitzt und völlig fertig nach dreitägigem Aufenthalt im Basislager das Gipfelkreuz erklommen.

Ach, Schmäh. Aufn zweithöchsten Hügel Uruguays samma kraxelt. 501 stolze Meter.

Sche woas. :)






Montag, 1. November 2010

Was sonst im Oktober so los war...

Während ich hier mein uruguayisches Leben so vor mich hin lebe, ist der Oktober nun auch an mir vorbeigerast. Jedes Monat scheint noch schneller zu vergehen als das vorige und nun bin ich schon über 3 Monate hier. Zum Semesterschluss fehlen nur noch zwei Wochen und dann stehen auch schon die Abschlussprüfungen vor der Tür.

Die meisten Zwischenprüfungen haben wir schon hinter uns, wobei ich eine davon mit einem tadellosen Bueno muy bueno (ja so nennt man hier einen 3er) abgeschlossen habe und Kathi und ich eine ausgezeichnete Präsentation darüber gehalten haben, was Kultur mit Demokratie zu tun haben könnte (Sobresaliente - ein glatter 1er). Mit Denise, einer Kollegin aus Deutschland, bin ich am 10. Oktober 6 km für die uruguayische NGO Un techo para mi país - Ein Dach für mein Land mitgelaufen. Diese bekannte und beliebte Organisation baut mit Hilfe junger Freiwilliger Häuser für diejenigen Familien, die den Anteil an Armen im Land hochhalten - eine gute Sache und mit den Startgeldern des Laufs können 15 Häuser gebaut werden!

Am darauffolgenden Wochenende bekamen wir hohen Besuch von Kathl, die ein bisschen frischen Wind aus Buenos Aires brachte. Die kam mir gerade recht um am PilsenRock (ein Rock-Festival mit Chala Madre, No te va a gustar, Andrés Calamaro, Queens of the Stoneage und v.m.) abzushaken und den Cerro de Montevideo zu erklimmen – ein Hügel am Rande der Stadt mit einer Festung oben drauf, von dem man nicht nur Montevideo und den Río de la Plata überblickt, sondern den Blick auch weit ins Landesinnere schweifen lassen kann. Und wieder einmal wird mir bewusst, was wir am MCI eigentlich alle längst wissen: Dass einem die Kathl abgeht, merkt man erst so richtig wenn sie mal weg ist. Dann aber dafür gleich so richtig. :)

Bei meinen Psychos (ich darf das so sagen, weil ichs lieb meine) in der Psychatrie Vilardebó läufts super. Jeder Besuch ist spannend und lustig, und die Patienten sind immer ausgesprochen gut gelaunt und freuen sich einen zu sehen. Die meisten erinnern sich immer an uns und begrüßen uns überschwänglich. Dann wird gesungen, getanzt, gelacht und geweint, Theater gespielt, sich und andere reflektiert, versucht sich auszudrücken und das eine oder andere Bussi ausgetauscht, einfach so, weil man sich freut. Im Hintergrund arbeiten wir an unserem eigentlichen Projekt für das Krankenhaus, und entwerfen eine Strategie um den Theater-Workshop neu zu beleben. Ein wirklich tolles Projekt und leider schon bald wieder vorbei...

Währenddessen mache ich schon mal Reisepläne für die Zeit nach den Prüfungen - Brasilien, Patagonien und noch viele schöne uruguayische Plätze stehen auf der To-Do-Liste. :) Aber mehr dazu später.


Mit meiner Kathl auf dem Weg zum Cerro.


Den Cerro de Montevideo erklommen, mit Blick auf die Stadt.

Barrio de los Judíos, eine hübsche Straße mit bunten Häusern, die früher von den Juden bewohnt wurde.

Denise und ich vor dem Lauf für Un techo para mi país...

Einer unserer Nachbarn, der immer ein paar Nüsse knabbert, während wir Mate auf der Terrasse trinken. :)

Los Titanes

Mit roten, sonnenverbrannten Clownsnasen, jedoch entspannt und glücklich ist unsere kleine Autokolonne heute Abend wieder in Montevideo eingetrudelt. Trotz stürmischem Regenwetter packten wir nämlich am Freitagabend unsere sieben Sachen und flüchteten aus der Großstadt nach Los Titanes, einem kleinen verschlafenen Dörfchen von vielen an der Küste zwischen Montevideo und Punta del Este. Dort hat unsere uruguayische Familie nämlich ein Häuschen, in dem sie im Sommer immer die Wochenenden und auch Urlaubstage verbringen. Wir verbrachten ein herrliches Wochenende dort - und alles war dabei:

Warme Sonnenstunden im Bikini, Strandspaziergänge und -läufe bei stürmischem Seegang, leckere selbstgemachte Noqui am revolutionär am 30. anstatt am 29., fremde Leute denen man auf der Straße oder am Strand begegnet grüßen, Paella im Haus von Freunden der Familie in Punta Colorada, Sightseeing an der vom verblasenen Sand bedeckten Rambla von Piriápolis, Pancha von männlichen Hundeverehrern fernhalten, Siesta in der Honeymoon-Suite mit Blick aufs Meer, überhaupt nur 10 Meter bis zum Strand, Diskussionen mit Ambrosio über österreichische und uruguayische Geschichte die mich veranlassen zu Hause den Staub von meinen alten Geschichtsbüchern zu blasen, Wodka vor Kaminfeuer weil Sturm draußen, Natur und Ruhe und vor allem: Zwei Tage abseits von Lärm, Verkehr und Stress der Stadt. :) Oh ja... ich musste echt mal wieder raus an die frische Landluft.


Drei Montevideanerinnen und ein Paella-Koch auf der Terrasse des Sommerhauses einer befreundeten Familie in Punta Colorada.
Paella, die fast der von Papa Konkurrenz gemacht hätte. Ich hab übrigens mit deinen Kochkünsten angegeben hier, pack also deine Zauberkochmütze ein, Paps!

Stürmische Nachmittagsstimmung am einsamen Strand.

Aufstehen, aus dem Haus gehen, einmal umfallen und voilá!


Das Häuschen der Mays in Los Titanes.


Mittwoch, 6. Oktober 2010

Córdoba III

Nun hab ich ja schon eine Weile nichts von mir hören lassen. Das tut mir sehr leid, allerdings geht es nun doch ein bisschen zur Sache auf der Uni und es gibt wahnsinnig viel zu lesen, lernen und präsentieren. Alles hochinteressant und spannend, jedoch zeit- und hirnaufwändig, da auf Spanisch. Tja, und so musste ich mich bezüglich Investition meiner kargen Freizeit entscheiden: Bloggen oder hin und wieder auf ein Bier gehen. Ich (unparteiisch) hab eine Münze geworfen und der Blog hat verloren… :)

Dieses Wochenende haben wir unsere liebe Freundin und Studienkollegin Claudia in Córdoba, der Stadt unseres einstigen historischen Fußballtriumphes besucht. Auch Kathl und Verena haben die Reise auf sich genommen und so waren wir fünf MCI-Mädels wieder mal vereint und haben die Stadt unsicher gemacht. Am Samstag ging’s (Gott sei Dank, ich leide nämlich zur Zeit an einem Großstadtkoller) gleich mal raus aus der Stadt nach Alta Gracia, einer ruhigen Kleinstadt in der einst Che Guevara gewohnt hat. Dessen Haus, das mittlerweile ein Museum ist, haben wir auch besucht, genau wie vor einigen Jahren Fidel Castro und mein Freund Hugo Chávez. Alta Gracia ist aber auf jeden Fall einen Besuch wert! Unsere Reise führte dann durch wunderschöne hügelige Landschaft, noch weiter in den Südwesten der Provinz Córdoba, und zwar nach Villa General Belgrano. Diese Kleinstadt wird vornehmlich von Nachkommen deutscher Überlebender des zweiten Weltkrieges bewohnt und das erkennt man auch schon bei Passieren des Ortsschildes. Berühmt ist unter anderem das Oktoberfest, zu dem Leute aus allen Teilen des Landes strömen. Im Grunde eine zwar lustige, jedoch lächerliche argentinische Kopie des Münchner Oktoberfestes – aber natürlich (und vor allem mit unserer Bierfeinschmeckerin Claudia im Schlepptau) durften wir uns das nicht entgehen lassen. Die gesamte österreichische und deutsche Küche wurde geboten, verspanischt (Goulash con Spatzel) und mit jeweils einem Ansichtsexemplar. Wir hatten zumindest unseren Spass und Kathl und mich juckte es in den Schuhplattler-Wadeln… :) Einige lustige Zitate möchte ich euch nicht vorenthalten:

Verena: „Das macht ja nicht so den Ansporn.“
Claudi: „I hol ma no a bier.“
Kathl: „Oh mei, Gott sei Dank keine Hinweise dass das Ganze seine Wurzeln in Bayern hat.“
Claudi: „I geh ma a Bier holen.“
Verena: „Das lass ich mir ja noch einleuchten.“
Claudi: „I hol ma no a Bier, sonst no jemand?“

Den Sonntag verbrachten wir damit, Córdoba zu Fuß zu erkunden. Die Innenstadt ist schön, mit vielen netten Gebäuden, grünen Plätzen und großen Parks, und unglaublich viel Leben, Verkehr und Leuten. Abends führte uns Claudi zu einem bunten und künstlerischen Markt (einer von denen, wo man am liebsten alles kaufen würde) und danach jausneten wir argentinische Köstlichkeiten auf der gemütlichen Terrasse einer Bar mit Mojito und live Saxophonmusik. So fein dieser Tag auch klingt, hielt er doch eine Überraschung für mich bereit. Nicht nur dass ich versehentlich in einen Haufen in einer Empanada fies versteckte Oliven gebissen habe, die kulinarische Abenteurerin Anita musste unbedingt auch einen seltsam weichen und undefinierbaren, jedoch nicht mal so schlechten „Fleischsalat“ probieren. Bei näherer Begutachtung sollte sich herausstellen, wozu ich definitiv noch nicht bereit war: ICH HABE GEHIRN GEGESSEN!! Nun bin ich seit 3 Tagen damit beschäftigt diese (selbst für mich) widerliche Erinnerung aus meinem eigenen zu löschen…

Am Montag erklärte sich Kathi im Tausch für einen Shoppingnachmittag (eine Win-Win-Situation für mich *g*) bereit, mich zum geschichtsträchtigen Stadion zu begleiten. Relativ unspektakulär weil streng bewacht und umzäunt und weit außerhalb der Stadt liegt das Estadio Olimpico Córdoba in dem im Jahre 1978 österreichische Fußballgeschichte geschrieben wurde. Es gibt doch glatt sogar einen ausgedehnten Wikipediaartikel über diesen Sieg: http://de.wikipedia.org/wiki/C%C3%B3rdoba_1978. Am Abend gingen wir noch mit Claudia und ihren Arbeitskollegen essen, investierten unsere letzten argentinischen Pesos in einen Abschiedscocktail – und Dienstag frühmorgens ging es auch schon wieder zurück nach Montevideo, das uns nun endlich mit lila blühenden Alleen und frühlingshaften Temperaturen erwartete… :)

Ganz liebe Grüße nach Hause. Ich schick euch ein paar Sonnenstrahlen. Mir wirds ohnehin bald zu heiß hier, befürchte ich. :)

Córdoba II

Embalse Los Molinos auf dem Weg von Alta Gracia nach Villa General Belgrano

Ein duftender Orangenbaum...

Alta Gracia


Alta Gracia



Fünf Mädels und ein Che... :)

Córdoba I

Prototyp mit Beschriftung am Oktoberfest
Kontraste...

Córdoba

Estadio Olimpico Córdoba

Córdoba

Mittwoch, 15. September 2010

Ich bin dann mal eben in Brasilien...




Das letzte Wochenende habe ich in Rivera verbracht, einer Stadt im Norden Uruguays, die sich zusammen mit der brasilianischen Schwesterstadt Santana do Livramento teils auf uruguayischem, teils auf brasilianischem Boden befindet. Durch die ganze Stadt zieht sich eine Linie von Steinen, die die Grenze markieren und wenn man die Straße kreuzt kann man ganz einfach und ohne Ausweiskontrolle von Uruguay nach Brasilien „rübergehen“. Das heißt: Ich habe erstmals brasilianischen Boden betreten, brasilianische Luft geatmet und einen brasilianischen Caipirinha getrunken! :) Rivera und Livramento zusammen haben ca. 200.000 Einwohner und sind berühmt für ihr lebendiges Nachtleben - das liegt wohl am brasilianischen Einfluss… Auf den Straßen wimmelt es vor Menschen die unverständliches Portugiesisch vor sich hin singen. Dass auch jegliche Grenzkontrolle abgeschafft wurde, ist einzigartig in ganz Südamerika. Herzlich und liebevoll aufgenommen kam ich bei der Familie eines Freundes unter, wobei ich an dem einen Wochenende gleich die gesamte riesige Familie samt Freunden kennenlernen durfte. Cristina, die Mutter (eine unglaublich charismatische, witzige und liebe Frau) ist Ärztin, spezialisiert auf Ernährungswissenschaften und daher findet man in ihrem Kühlschrank nur LIGHT oder ZERO Produkte. So gab es zum Beispiel nur Coke ZERO, weil man das aufgrund des Mangels an Zucker und Kalorien ganz beruhigt trinken kann. Auch die Chips und Kekse haben kein Fett und sind also äußerst gesund. ;) An dieser Stelle möchte ich mich bei meinen Eltern bedanken, die mir von Kindesbeinen an beigebracht haben, mich gesund zu ernähren – nun verstehe ich auch den Sinn des Cola zur Feier des Tages. Mit Cristina waren wir am Samstag auch auf einem riesigen Fest zur Feier des Tages der privaten Gesundheit. Abendessen um 2 Uhr morgens und zwischendurch Cumbia und Salsa tanzen ohne Ende… Und ein Asado (aufgrund des Regens im Kamin im Wohnzimmer, der das ganze Haus ausgeräuchert hat - aber hey - es geht immerhin um das Asado) durfte natürlich am nächsten Abend auch nicht fehlen.

Die Fahrt nach Rivera führte sechs Stunden lang durch ganz Uruguay – und wieder bin ich ganz begeistert von der Landschaft. Weite Weinfelder, saftige Wiesen (die glücklich grasenden Kühe auch hier präsent), klare Flüsse, Eukalyptuswälder und je weiter nördlich man kommt umso hügeliger wird die Landschaft.

Meine Kamera ist nun auch krank, leidet an einem Speicherkartenfehler und ließ mich das ganze Wochenende nicht ein einziges Foto machen. Viel zu tun für mein kleines Gehirn, die ganzen Eindrücke ohne grafische Unterstützung zu speichern. Kennt sich irgendjemand mit Canon-Digitalkameras aus? Hilfe! Ohnen den japanischen Touch den mir mein Fotoapparat verleiht, fühle ich mich dann nämlich doch zu uruguayisch.