Mittwoch, 11. August 2010

Was Uruguay mit dem Orient und bunten Vögeln zu tun hat

Es stellt sich heraus dass wir strategisch äußerst günstig wohnen, da wir viele Orte leicht zu Fuß erreichen. Viele der anderen Intercambios leben in unserer Nähe, Pocitos (das Nachbarviertel) eignet sich hervorragend zum Fortgehen, zur Universität sind es ca. 15 Minuten und auch zur Playa Pocitos ist es nicht weit. Dieser Strandabschnitt ist übrigens auch unsere neue Laufstrecke. Die ersten Erfahrungen mit dem Bussystem habe ich nun auch hinter mir – einfach nur an der Bushaltestelle zu stehen reicht nicht, wie zu Hause, als Zeichen dass man gerne einsteigen würde und nicht nur wegen des schönen Ausblicks auf die Straße dort steht, an der Haltestelle wird die Hand ausgestreckt um den Busfahrer zum Anhalten zu bewegen. Einen Fahrplan gibt es nicht. Man nimmt einfach den Bus, der als erstes kommt und in etwa in die richtige Richtung fährt. Obwohl äußerlich oft nicht sehr einladend (weil alt und komische Geräusche), sind die Busse innen relativ modern und schön. Letztes Mal ist ein blinder Mann eingestiegen, hat im Bus etwa 10 Minuten lautstark (aber Gott sei Dank gut, da es ja kein Entrinnen gab) ein Liebeslied zum Besten gegeben, kassierte dann eine Runde Applaus und ein paar Münzen der Passagiere, und stieg wieder aus um das Ganze im nächsten Bus zu wiederholen…

Da ich hier jeden Tag etwas schlauer werde, und mir auch was an eurer Bildung liegt, habe ich beschlossen euch ein bisschen an meinem neu erworbenen Wissen teilhaben zu lassen. Der Name Uruguay, offiziell die República Oriental del Uruguay (Republik östlich des Flusses Uruguay) kommt aus der Sprache der Guarani und bedeutet so viel wie der Fluss der bunten Vögel. Nachdem die Spanier nach der Entdeckung Amerikas eines Tages zu Beginn des 16. Jahrhunderts auch Uruguay erobert und besetzt hatten, mussten sich die Uruguayos noch dazu ständig gegen die Portugiesen und in Folge gegen Brasilien verteidigen. Weil strategisch eine bedeutende geographische Lage, stritten sich erst Spanien und Portugal und später Argentinien und Brasilien um das Land. Bis es 1825 zur Unabhängigkeit Uruguays kam, wurden die größten Teile der indianischen Urbevölkerung vertrieben bzw. ausgerottet. Tatsächliche Ureinwohner Uruguays gibt es eigentlich nicht, vielmehr besteht die Population des Landes zum größten Teil aus den Nachkommen vorwiegend europäischer Immigranten. Der große Freiheitskämpfer und Nationalheld José Gervasio Artigas ist der Vater der Unabhängigkeit Uruguays und befreite das Land von den spanischen Eroberern, während die sogenannten 33 Orientalen, eine Gruppe von Freiheitskämpfern mit der Vision „Libertad o Muerte – Freiheit oder Tod“ die Unabhängigkeit von Brasilien erkämpften. Auf dem beeindruckenden Hauptplatz von Montevideo, der Plaza de la Independencia, befindet sich das Mausoleum und eine riesige Statue von Artigas, umringt von 33 Palmen, die die Orientalen repräsentieren sollen. Montevideo selbst ist eine relativ junge Stadt, die erst 1724 von den Spaniern gegründet wurde.

8 Kommentare:

  1. Hallo Anita, habe mich gerade weitergebildet, finde deine Infos einfach genial, anita würde sagen "weiss ich doch, ich bin genial" "gg"
    hab dich lieb und denk an dich ..

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  2. Liebe Anita, sehe ich da richtig auf den Fotos??? Anita mit Ohrstecker (passen Dir übrigens sehr gut), Anita kocht (schaut gut aus, schmatz). Danke auch für Deine Infos über Land und Leute! Hdl

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  3. Ich bin entsetzt was meine beiden Tanten für ein Bild von mir verbreiten...
    1. Sowas würde ich doch niiie sagen, solche worte können nur aus dem mund deines lieben sohnes kommen :)
    2. Das mit den ohrsteckern erinnert mich schmerzlich daran dass papa früher immer wollte dass ich etwas femininer werde... ich hab doch schon seit der VS löcher in den ohren! Was wollt ihr denn noch? ;)
    3. Ich kann übrigens sehr gut kochen, das geht nur immer unter in meiner Koch/Bäcker/Konditoren-Familie.
    Hihihi - ich hab euch auch lieb.

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  4. ... warum seh ich dann immer DICH vor mir? dieses verschmitzte lächeln mit dem DU alles sagen kannst,.. du bist einfach ECHT genial und ich vermiss dich bei diversen familientreffs (heute brombeerspaziergang mit marion und oma :)

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  5. hej hej annie bananie! ché, que vida! boliches y reguetón en masse :)) och, und fröhlich erwartungsvolles sing-sang in bussen und zügen...strand und meer. ich freu mich für dich!! gruß von der gewitterhexe aus wien (gestern hab ich mir gedacht ich möchte von gugus terrasse ein naturschauspiel sehen und hab mal schnell 10.000 Blitze und ein Mordsunwetter - ohne Scherz - in wien abgehen lassen, heute ist mir wieder nach sonne :)) - die julia

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  6. was bedeutet denn dann Paraguay? Hats früher Guarani in Uruguay gegeben? Wenn ja, haben die sich nach Paraguay verzogen oder wurden von den neuen Einwohnern eliminiert?
    Besos von drüben...

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  7. ja kathl paraguay: guai heißt eben soviel wie fluss und parana geißt der fluss der durch py fließt deswegen para-guay und die guarani hat es in uru sicher auch gegeben, sind dann aber vom crazy artigas in den krieg geschickt worden und somit alle tot
    zembi

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