Montag, 30. August 2010

Salto

Um der Kälte Montevideos zu entfliehen, machten wir – 7 Intercambios aus den USA, Deutschland, Frankreich, Dänemark und Österreich – uns dieses Wochenende auf nach Salto, der zweitgrößten Stadt Uruguays.

El Interior: Alles was nicht zu Montevideo oder der Küste Uruguays gehört, wird von den Uruguayos als El Interior (das Innere, das Hinterland) bezeichnet. Die Busfahrt von Montevideo nach Salto führt 6 Stunden lang durch dieses Innere des Landes und überrascht mit weiten Feldern, auf denen glückliche Kühe, Pferde und Schafe grasen, grünen Wiesen durch die sich liebliche Bäche schlängeln, Wäldern und sogar verführerisch blau schimmernden Seen. Da die Hälfte der Gesamtbevölkerung Uruguays in der Hauptstadt lebt, ist das Landesinnere nur spärlich besiedelt und in den endlos weiten Landschaften finden sich nur vereinzelt bunte Häuschen und Landgüter, sogenannte Estancias.

Salto: Am Río Uruguay und damit an der Grenze zu Argentinien gelegen, ist Salto mit gut 110.000 Einwohnern nach Montevideo die zweitgrößte Stadt des Landes. Nur eine belebte Hauptstraße zieht sich durch das Städtchen, und im Allgemeinen scheinen die Salteños dort eher ruhig vor sich hinzuleben, was uns gestressten Großstädtern ein entspanntes Wochenende bescherte. Gute Restaurants und eine (einzige) Bar sorgten für gemütliche und lustige Abende, das angenehm warme Klima ermöglichte ein Wochenende ohne klamme Finger und vor Kälte klappernde Zähne. Die Salteños zeigten sich äußerst gast- jedoch nicht tierfreundlich, eine der wenigen Sehenswürdigkeiten der Stadt ist nämlich ein Zoo mit traurigen Bären, Tigern und Vögeln in viel zu kleinen Gehegen, in denen sie sich langweilen müssen. Während wir Freitag und Sonntag die Stadt und den Río Uruguay erkundeten, verbrachten wir den Samstag in der eigentlichen Attraktion der Umgebung Saltos, den Thermen.

Las Termas: 8 km südlich von Salto liegen die Termas del Daymán, der eigentliche Grund unserer Reise nach Salto. Wenn ich zurückdenke, wie ich mich noch vor kurzem über die Kälte hier beklagt habe, würde ich es mir ja auch nicht glauben, hätte ich es nicht selbst erlebt: Die hier herrschenden warmen Temperaturen ließen zu, dass wir den ganzen Tag im Bikini in der Sonne in einem riesigen Schwimmbad mit 10 (für mich viel zu) heißen Becken liegen konnten! Ein Tag Entspannung pur… Unter Tags war es so warm, dass ich das Gefühl hatte wie ein Hummer lebend im Wasser gekocht zu werden, dafür wurde es dann am Abend und nach Sonnenuntergang erst so richtig angenehm unter Sternenhimmel im dampfenden Wasser zu schweben. Dementsprechend ist dies dann jedoch auch die Rush Hour in den Thermen.

Zurück nach Hause – zurück in den Winter. Als wir gestern Abend in Montevideo aus dem Bus hüpften, holte uns die Wirklichkeit ein und in der Kälte der Hauptstadt fühlten wir uns als wären wir gerade von einem warmen Sommertraum aufgewacht… :) Liebe Grüße in die Heimat von einer entspannten und euch vermissenden Anita.



Dienstag, 24. August 2010

Capital de los porteños - Buenos Aires!

Müde, mit Muskelkater vom vielen Tanzen aber überglücklich sind wir gestern Abend von einem genialen Wochenende in Buenos Aires zurückgekehrt. Zuerst gleich mal: 3 Tage Buenos Aires haben bewirkt, dass sogar mir die 1,5 Millionen-Stadt Montevideo jetzt wie ein Dorf vorkommt. Was für eine tolle Stadt! Wie groß dort alles ist, bunt, aufregend und voller argentinischem Leben. Kathl und Verena waren uns großartige Gastgeberinnen – dafür nochmal grooooooßes Danke an euch beide! Auf jeden Fall wird der nächste Trip nach BsAs nicht lange auf sich warten lassen. Ein Kurzbericht:

Freitag: Mittags angekommen – zufälligerweise Kathl und Verena gefunden – leckeres Sushi gegessen und damit Kathi glücklich gemacht, mich auch weil es dort Pisco Sour gegeben hat :) – durch die Stadt gelaufen – Abends bei Luciano (der beste Freund des argentinischen Mannes von Johanna, mit der ich bei SOS Kinderdorf zusammengearbeitet habe – wer sich jetzt denkt: „Und dann lädt der die ein?“ der kann die argentinische Mentalität und Gastfreundschaft in etwa erahnen) zur After-Work-Party eingeladen, was unglaublich lustig war und ein Mix aus Argentinien, England, Irland, Deutschland und Österreich in einer wunderschönen Wohnung in San Telmo – im riesigen und Casino flotante voller verlorener Seelen mit den Intercambios (Flotante deswegen, weil sich das Casino auf einem Schiff am Río de la Plata befindet, Glücksspiele sind auf argentinischem Boden nämlich verboten) – Fiesta bis in die Morgenstunden. TO DO: Irgendwie Kontakt halten mit den Freunden und Brüdern von Luciano, da diese aus dem Süden Argentiniens kommen, dort abseits von touristischen Pfaden Land, Bauernhöfe und Schafe besitzen und ich gerne Patagonien sehen würde.

Samstag: Durch Recoleta spaziert – den schönen Kunstmarkt dort erkundet – das Grab von Evita besucht – zu Tangoklängen Mittag gegessen (um 17 Uhr – wir passen uns an) – von Lucianos Brüdern und Freunden aus dem Süden Argentiniens zum Asado (Grillerei) eingeladen – Asado – Fiesta bis in die Morgenstunden, wobei hier angemerkt sei: Das erste Mal in meinem Leben durfte ich wie im Fernsehen an der langen Schlange vor dem Eingang des Clubs vorbeimarschieren und einfach ohne zahlen und anstellen reingehen, es gab gratis Getränke die ganze Nacht über da einer der Jungs der Neffe des Besitzers war :) - Fiesta bis in die Morgenstunden – beim Heimkommen mit Kathls Portier gequatscht und philosophiert („Die Liebe beginnt immer mit einem Blick in die Augen, dann kommt Sympathie und dann ein Kuss. Niemals beginnt sie mit dem Kuss.“). DONE: Irgendwie Kontakt halten mit den Freunden und Brüdern von Luciano, da diese aus dem Süden Argentiniens kommen, dort abseits von touristischen Pfaden Land, Bauernhöfe und Schafe besitzen und ich gerne Patagonien sehen würde.

Sonntag: Beim Aufwachen merken, dass man nicht mehr so jung ist wie man sich gestern auf der Tanzfläche gefühlt hat und sich zwei Tage Fiesta bis in die Morgenstunden doch anhängen – sich davon aber nicht abhalten lassen, den bunten Markt in San Telmo zu durchkämmen – Tangotänzer auf der Straße – Straßenkünstler und -musiker – Chivito in Argentinien probiert (ein typisch urugayisches Gericht, ein großer Hamburger mit allem möglichen gefüllt) – schnell in ein Taxi zum Hafen um unser Schiff nach Hause zu erwischen… :)

Alles in allem ein wahnsinnig schönes, lustiges und verrücktes Wochenende! Buenos Aires hat noch viel zu bieten… Aber erst mal werden wir wohl Kathl und Verena ein dementsprechend würdiges Wochenende in Montevideo bieten. War schön bei euch Mädels, hab gemerkt dass ich euch schon ganz schön vermisst habe! Mmmuuack!!







Donnerstag, 19. August 2010

Punktesystem und Reisepläne

Zuerst gleich mal das wichtigste dieser Woche: Am Montag war mein Tag. Schon seit Tagen warte ich darauf - ich hab das erste Mal in einer Vorlesung was gesagt! Haha! Das sollte jetzt auf keinen Fall zu leicht genommen werden von euch. Unter uns Intercambios ist das schon ein Erfolg auf der ganzen Linie. Stellt der Professor eine Frage oder beginnt eine Diskussion, weiß man zwar meist ganz genau, was man sagen möchte, sich aber die Sätze auf Spanisch zurechtzulegen (akademisches Niveau, nicht zu vergessen) dauert eben seine Zeit, während der meist schon 3 uruguayische Studenten dasselbe gesagt haben… Der Professor hat sich jedenfalls amüsiert, als ich Kathi stolz angegrinst habe und sie mir den erhobenen Daumen gezeigt hat. J Nachdem wir Intercambios gestern in Analísis social y politico dann schon wieder so aktiv waren, hab dann gleich mit Julie (DK) ein Punktesystem eingeführt. Ein Punkt für die Beantwortung einer Frage des Lektors, zwei Punkte für eine Wortmeldung aus Eigeninitiative… bei zehn Punkten gibt’s ein Bier.

Was mir jetzt schon fehlt sind definitiv die Berge und die Natur allgemein. Das Meer, bzw. der Río de la Plata (ich kann immer noch nicht akzeptieren dass das ein Fluss sein soll – man sieht ja gar nicht auf die andere Seite) hat zwar auf jeden Fall etwas ganz Besonderes und ich schätze den Luxus unglaublich, innerhalb weniger Minuten am Strand zu sein. Jedoch ist es selbst dann schwierig, dem Großstadtsmog zu entfliehen, da stark frequentierte Straßen und Abgase fast immer präsent sind. Kathl und Verena in Buenos Aires und alle anderen Leute, die in einer größeren Stadt als Unterach oder Innsbruck gelebt haben, werden mich jetzt wohl als Landei auslachen… J Da kommt mir das Ferienhaus unserer Familie im Küstenörtchen Los Titánes (ca. 60 km von Montevideo entfernt) gerade recht! Und da es so aussieht als ob es jetzt endlich wärmer werden würde, dauert es wohl nicht mehr allzu lange bis wir ein Wochenende dort verbringen werden.

Apropos Reisepläne, die stehen auch schon für die nächsten zwei Wochenenden: Morgen früh geht’s los noch Buenos Aires zu Kathl und Verena und nächstes Wochenende wollen wir in Salto ein letztes Mal der Kälte entfliehen (da gibt’s Thermen). Berichte folgen! Bis dahin, denk ich an euch und schick euch ein paar von den warmen Sonnenstrahlen, die der Tag heut für uns hier hat.

Mittwoch, 11. August 2010

Was Uruguay mit dem Orient und bunten Vögeln zu tun hat

Es stellt sich heraus dass wir strategisch äußerst günstig wohnen, da wir viele Orte leicht zu Fuß erreichen. Viele der anderen Intercambios leben in unserer Nähe, Pocitos (das Nachbarviertel) eignet sich hervorragend zum Fortgehen, zur Universität sind es ca. 15 Minuten und auch zur Playa Pocitos ist es nicht weit. Dieser Strandabschnitt ist übrigens auch unsere neue Laufstrecke. Die ersten Erfahrungen mit dem Bussystem habe ich nun auch hinter mir – einfach nur an der Bushaltestelle zu stehen reicht nicht, wie zu Hause, als Zeichen dass man gerne einsteigen würde und nicht nur wegen des schönen Ausblicks auf die Straße dort steht, an der Haltestelle wird die Hand ausgestreckt um den Busfahrer zum Anhalten zu bewegen. Einen Fahrplan gibt es nicht. Man nimmt einfach den Bus, der als erstes kommt und in etwa in die richtige Richtung fährt. Obwohl äußerlich oft nicht sehr einladend (weil alt und komische Geräusche), sind die Busse innen relativ modern und schön. Letztes Mal ist ein blinder Mann eingestiegen, hat im Bus etwa 10 Minuten lautstark (aber Gott sei Dank gut, da es ja kein Entrinnen gab) ein Liebeslied zum Besten gegeben, kassierte dann eine Runde Applaus und ein paar Münzen der Passagiere, und stieg wieder aus um das Ganze im nächsten Bus zu wiederholen…

Da ich hier jeden Tag etwas schlauer werde, und mir auch was an eurer Bildung liegt, habe ich beschlossen euch ein bisschen an meinem neu erworbenen Wissen teilhaben zu lassen. Der Name Uruguay, offiziell die República Oriental del Uruguay (Republik östlich des Flusses Uruguay) kommt aus der Sprache der Guarani und bedeutet so viel wie der Fluss der bunten Vögel. Nachdem die Spanier nach der Entdeckung Amerikas eines Tages zu Beginn des 16. Jahrhunderts auch Uruguay erobert und besetzt hatten, mussten sich die Uruguayos noch dazu ständig gegen die Portugiesen und in Folge gegen Brasilien verteidigen. Weil strategisch eine bedeutende geographische Lage, stritten sich erst Spanien und Portugal und später Argentinien und Brasilien um das Land. Bis es 1825 zur Unabhängigkeit Uruguays kam, wurden die größten Teile der indianischen Urbevölkerung vertrieben bzw. ausgerottet. Tatsächliche Ureinwohner Uruguays gibt es eigentlich nicht, vielmehr besteht die Population des Landes zum größten Teil aus den Nachkommen vorwiegend europäischer Immigranten. Der große Freiheitskämpfer und Nationalheld José Gervasio Artigas ist der Vater der Unabhängigkeit Uruguays und befreite das Land von den spanischen Eroberern, während die sogenannten 33 Orientalen, eine Gruppe von Freiheitskämpfern mit der Vision „Libertad o Muerte – Freiheit oder Tod“ die Unabhängigkeit von Brasilien erkämpften. Auf dem beeindruckenden Hauptplatz von Montevideo, der Plaza de la Independencia, befindet sich das Mausoleum und eine riesige Statue von Artigas, umringt von 33 Palmen, die die Orientalen repräsentieren sollen. Montevideo selbst ist eine relativ junge Stadt, die erst 1724 von den Spaniern gegründet wurde.

Mittwoch, 4. August 2010

Das Gute am Montag...

Das gute an unserem neuen, um 8 startenden Montag ist, dass wir am Dienstag schon wieder frei haben. Das bezieht sich allerdings nur auf das frühe Aufstehen, die Kurse auf der Uni sind nämlich total interessant:
  • Opinión pública (die öffentliche Meinung)

  • El pensamiento en America Latina y Uruguay (Geschichte und Kultur Südamerikas und Uruguay insbesondere)

  • Análisis social y politico (Hauptthema: DEMOKRATIE)

  • Filosofía social y politica (Sozialphilosophie)

  • Responsabilidad social de la empresa (CSR, sehr interessant und spannend, weil Kathi und ich umgeben sind von BWL-Studenten die die Materie von der komplett anderen Seite betrachten)

  • Servicios comunitarios (Mitarbeit an einem sozialen Praxisprojekt im ärmeren Norden Montevideos)

Spannende Vorlesungen, inspirierende und motivierte Professoren, winzige Klassen (ein Kurs mit 20 Studenten ist schon übervoll...) und die Herausforderung, auf Spanisch mitzudenken. Mir gefällt der Gedanke, jetzt endlich mal diejenigen Kurse belegen zu können die mich besonders interessieren, und dementsprechend hoch ist auch die Motivation und Mitarbeit an der Uni...

An unserem heiligen freien Dienstag sind wir diesmal ein weiteres Stück der Rambla und am Strand entlang gelaufen (also wirklich gelaufen, nicht gegangen wie Freunde und Familie aus Deutschland und Vorarlberg hier missverstehen könnten). Auf Empfehlung eines Studienkollegens wollten wir am Abend essen gehen und haben uns daher den ganzen Tag den Hunger aufgespart. Um 5 versuchten wir das erste Mal (als späte Mittagesser getarnt) ins Restaurant zu kommen, dieses sperrt aber (ach, wir hättens wissen müssen) erst um 7 auf und somit haben wir (wir Armen) zur Überbrückung das riesige Shopping Center Punta Carretas unter die Lupe genommen. :) Das Restaurant war dann dafür wirklich gut.

Am Mittwoch kochten wir für unsere Familie: Gulasch mit Serviettenknödel und Kaiserschmarrn mit Apfelkompott. Kathi entpuppt sich als Meisterköchin und ich hab auch einen halbwegs guten Schmarrn mit Kompott hingelegt. Trotz unserer Ungeduld wurde es fast halb 11 bis wir essen konnten, dafür waren unsere Gäste sehr zufrieden und wir hatten umso mehr Spass ihnen dabei zuzuhören wie sie die Namen der Gerichte auszusprechen versuchten: Gnodel oder Kenoedel.

Die restlichen Intercambios planen inzwischen die Parties sehr genau, so als könnten sie sich nicht entscheiden was fataler wäre: Ein Tag ohne Party oder ein Tag an dem sich zwei Parties überschneiden. :) Kathi und ich lassen uns treiben und machen mit worauf wir gerade Lust haben. Gestern zum Beispiel fanden wir uns plötzlich auf einer Party im Penthouse (kein Scherz) mit Indoor-Swimmingpool (!) eines gerade erst angekommenen britischen Studenten wieder, und fühlten uns wie in einem amerikanischen Highschoolfilm...

Heute ist unser heiliger freier Freitag und zum ersten Mal ist es draußen richtig warm, sodass wir sogar den Nachmittag im Leiberl auf der sonnigen Terrasse verbringen konnten. Que vida! Das kommt uns gerade recht, da wir schon befürchtet haben dass sich unsere Körpertemperatur in den letzten Tagen um mehrere Grad verringert hat. Selten ist es hier so kalt wie zur Zeit, bekommen wir immer wieder zu hören, und den im TV angekündigten Schnee werden wir hoffentlich hier nicht zu Gesicht bekommen... obwohl es irgendwie witzig wär die Gesichter der Uruguayos zu sehen, da es hier noch nie geschneit hat. :)

Sonntag, 1. August 2010

Fin de! :)

Nachdem ich nun schon fast 6 Tage hier lebe und aufgrund meiner zahlreichen ;) Erfahrungen in Südamerika, wage ich zu behaupten, dass Montevideo wohl eine der Städte ist, die einer europäischen am ehesten gleicht. Von Kathi gern als "die Schweiz Lateinamerikas" bezeichnet, sind die Preise entegegen unseren Erwartungen heimatähnlich, zumindest in den zentralen und schöneren Vierteln. Die Leute hier verdienen trotzdem sehr wenig, und ich frage mich immer wieder wie die ihren relativ hohen Lebensstandard aufrechterhalten. In Montevideo fühlt man sich sicher, die Straßen sind für südamerikanische Verhältnisse ausgesprochen sauber, man kann den Taxifahrern vertrauen und keiner versucht einen als Gringo abzuzocken, weil hier rein optisch ohnehin jeder als Uruguayo durchgehen würde... :)

Am Samstag haben wir es endlich geschafft einen Teil der Rambla, die Ciudad Vieja (Altstadt) und das Zentrum joggenderweise zu erkunden. Hat uns sehr gut gefallen, vor allem die Rambla wo man endlos am Río de la Plata entlang laufen kann und die Altstadt, hier vor allem die beeindruckende Plaza de la Independencia. Gestern abend haben wir auch Ambro's (der Papa) Bruder und seine Frau kennengelernt, ein älterer Herr, den ich am besten mit dem Colonel aus der Himmlischen Familie beschreiben kann. Wie auch immer, er ist ein wichtiger Mann in der uruguayischen Fußballszene, er mag uns und somit haben wir gute Chancen auf Fußballkarten... ;) Danach haben wir endlich mal das uruguayische Nachtleben mit einigen der anderen Intercambios erkundet! :) Und erstaunlicherweise treffen wir einen Salzburger, der das Wochenende in Montevideo verbringt, weil er aus Córdoba, wo er gerade ein Jahr studiert, ausreisen musste; der unseren Freund Davo kennt. Unglaublich, oder? @David: Er heißt Jakob und ist aus Elixhausen.

Heute bin ich trotz Nachtleben-Erkundung (die unweigerlich bis in die Morgenstunden dauert, weil es in den boliches erst ab 3 oder 4 Uhr früh los geht) mit Marisa, einer Studentin aus Deutschland, bei der ich mir das Ziel gesetzt habe, ihr zu lernen meinen Dialekt zu verstehen, zu einer feria, einem riesigen Markt, der jeden Sonntag stattfindet und der mich sehr an den Unteracher Kirtag erinnert, gezogen.

Was gibt es sonst noch zu erzählen? Meine fürsorgliche Familie hat mir eine kleinen Heizstrahler an die Wand montiert und die zugige Gegend unter dem Fenster zugeklebt, sodass ich jetzt zumindest Chancen habe, den August ohne Erfrierungen zu überleben. Am Freitag hatten wir einen scheußlichen Regen- und Gewittertag, was den Vorteil hatte dass wir den gesamten Tag für die Auswahl unserer Kurse nutzen konnten. Das erhoffte Endergebnis: 6 superinteressante Kurse, die wir so gewählt haben dass wir Dienstag und Freitag frei haben. Während Intercambios, die ein MCI nicht kennen und lieben, sich unter Stöhnen fragen wie sie das alles denn schaffen sollen, freuen wir uns auf ein gemütliches Semester... Ha! :)

Eins noch: An dieser Stelle möchte ich mich mal bei unseren Vorgängerinnen Eva und Lena bedanken, für die tolle Vorarbeit die ihr geleistet habt: Überall wo man euch kannte, werden wir mit offenen Armen empfangen weil ihr so sympathische Mädels gewesen seid... nein, wirklich, man spricht unglaublich viel von euch!